Tag der Arbeit oder Tag der Oldtimertreffen? Bei mir eher Letzteres. Es gab jede Menge Autos anzuschauen. Vormittags war ich beim Maikäfertreffen in Hannover, nachmittags in Braunschweig. Das Maikäfertreffen lockte mit freiem Eintritt, dafür waren 6 Euro fürs Parken fällig, in Braunschweig musste man 4 Euro Eintritt zahlen, das Parken war kostenlos. Also knapper Vorsprung für Braunschweig.
Die Treffen waren beide nett, aber der Tag war nicht der Richtige. Und beide Treffen zu besuchen war auch nicht die Idee des Tages: In Hannover war das Wetter schlecht (kalt und windig), in Braunschweig wurde das Wetter zum Schluss schon fast gut, aber zum Ende der Veranstaltung waren schon viele Teilnehmer wieder abgereist, die Wiese, auf der die Veranstaltung stattfand, wurde zusehends leerer.
So weit, so langweilig. Wie waren die Autos? In Hannover gab es, Überraschung, Käfer. Viele Käfer. Dazu unglaublich teure Busse. Sechsstellige Beträge für so ein Auto übertreffen für mich jede Vorstellung von sinnlos. Das sind Spekulationsobjekte, aber keine Fahrzeuge. Ich fahre unglaublich gerne Auto, aber warum ich dazu einen uralten VW-Bus brauche, kommt mir nicht in den Kopf, wenn ich mir für das selbe Geld ein (fast) beliebiges Auto aus dem Porsche-, Mercedes- und mit Einschränkungen aus dem McLaren-Regal kaufen könnte. Und der Unterhalt für so einen VW-Bus ist auch nicht umsonst, bis so ein Auto fahrbar ist und bleibt (moderne Bremsen, autobahnfester Motor, halbwegs originale Ersatzteile, …) kann man einige Inspektionen für einen modernen Sportwagen bezahlen. Oder sich ein tolles Wohnmobil kaufen. Oder ein SUV. (Oder eine Eigentumswohnung.) Aber egal, jeder kann sein Geld für die Dinge ausgeben, die ihm gefallen, ich muss es ja nicht verstehen.
Das Auto, das mir am besten gefallen hatte, ist auf dem Aufmacherbild. Der Wagen wurde echt gefahren, das war kein Ausstellungsstück. Der Besitzer hatte uns stolz den Innenraum gezeigt, Magnus Walker hatte auf dem Handschuhfach eine Widmung hinterlassen, nachdem er auf einem anderen Treffen ein Auto auswählen sollte, mit dem er sich fotografieren lassen sollte. (Gute Wahl!) Es gab noch mehrere Buggys im selben Stil, aber das waren Show Cars ohne Ausstrahlung. Sonst waren eben Käfer und alle möglichen Derivate zu sehen. Nichts, was mich zum Fotoapparat hat greifen lassen.
In Braunschweig war nachmittags schon fast tote Hose. Viele Teilnehmer waren schon am frühen Nachmittag abgereist und auf der Präsentationsstrecke wurde irgendwie motivationslos versucht, den verbliebenen Zuschauern ein paar der zahlreichen Fahrzeuge nahe zu bringen. Ein Planungsgenie hatte im Zeitplan die Präsentation der Rennwagen nach der Vorführung der Trecker gelegt. Besser konnte man wahrscheinlich nicht das Interesse der Zuschauer strapazieren. Obwohl sicher nur ich ein Problem hatte, mich für beide Fahrzeuggattungen zu begeistern.
Das erste Auto, das mich faszinierte, war ein Toyota J6. Da ich einen J7 hatte (also den Nachfolger), war das nicht verwunderlich.
Der Wagen war perfekt: Nicht verhätschelt, mit Winde, keine übertriebenen Räder (natürlich nicht zu klein) und nicht verbastelt.
Auch echt im Einsatz war ein schöner Porsche. Leider schon um drei auf dem Hänger bzw. im Renntransporter. Um rauszufinden welches Modell es war, fehlt mir das Porsche Knowhow. Aber 993 oder 964 wären eine Idee.
Das letzte Bild möchte ich dem Grund widmen, warum ich einen Oldtimer fahren würde (wenn ich denn einen hätte). Der breite Grenzbereich, der irgendwo da anfängt, wo meine Autos nicht mal mit den Reifen pfeifen, wäre es jedenfalls nicht. Die Crashsicherheit, die aus einem kleinen Patzer einen möglicherweise tödlichen Unfall macht, war es auch nicht. Und zickige Technik, die vor 30 oder 40 Jahren jeden Käufer verschreckt hat, wäre auch nicht mein erster Gedanke, warum ich einen Oldtimer fahren wollte. Aber das letzte Bild dieses Blogs wäre schon ein Grund.