Achtung: Wortspiel. Eigentlich besuche ich ja die Touristenfahrten auf der Nordschleife und die Fahrer sind die Touristen, aber oben im Bild sind wohl „echte“ Touristen unterwegs. Eine – anscheinend – chinesische Touristengruppe belagerte die Zufahrt am Kreisel während einer unfallbedingten Streckenschließung. (Ich tippe auf Chinesen weil die Gruppe lachte ohne Ende, Japaner lachen eher nicht.) Und die Jungs (und wohl auch ein zwei Mädels) haben gnadenlos alles abgelichtet, was vorbei kam. Dabei gibt es in China nicht wirklich einen Mangel an Autos. Wenn diese Besucher sich den Trip durch Europa leisten können, dann gehören sie auch zu den Käufern der Superschlitten, die entlang des Westsees in Hangzhou flanieren. Egal, sie sind offensichtlich autoverrückt und super drauf.
Und sie sind ein tolles Beispiel dafür, wie unfähig die Politiker in Rheinland Pfalz waren, als sie den Verkauf des Nürburgrings zugelassen haben. Aus Dummheit das Ruder einem schwachsinnigen Investor überlassen, der aus einer legendären Rennstrecke einen Vergnügungspark machen wollte und dann, als sich herausstellte, dass Autofans nicht Achterbahn fahren wollen, das Ganze für ein paar müde Euros verhökert. Nebenbei ohne zu überlegen, dass die ganze Region von der Strecke lebt und es auch ein Stück Automobilkultur ist, mit der Deutschland eine Wirtschaftsmacht geworden ist. Dümmer kann es kaum laufen. Glück für alle: Der neue Besitzer hat kein Investitionsobjekt gekauft, sondern mag die Strecke anscheinend genau so wie die Besucher, die sich dort drängen.
Anderes Thema: Einen erheblichen Anteil an meiner Begeisterung für den Ring hat auch das Drumherum und dazu gehören ganz klar die „Verrückten“ die aus aller Welt kommen um ein paar Runden auf der Nordschleife unterwegs zu sein. Rund um den Ring haben Autofreaks Autos deponiert und kommen so oft sie können vorbei und fahren dort. Und die Reisegruppe da unten ist ein prima Beispiel für die Faszination, die diese Strecke ausstrahlt – und das so viele Jahre nachdem Sabine Schmitz und Jeremy Clarkson so kräftig die Werbetrommel gerührt hatten.